Die Entwurfsaufgabe setzt sich anhand aktueller gesellschaftlicher und kultureller Fragestellungen direkt und unmittelbar mit den Phänomenen eines städteräumlichen und architektonischen Entwurfs auseinander.
Welche Erwartungen stellen wir heute an den Typus des Hotels als Ort der Beherbergung und Verköstigung von Reisenden? Der Schriftsteller Cees Noteboom schreibt „Ein Hotel ist eine Welt für sich, ein umgrenztes Territorium, ein claustrum, ein Ort, den man freiwillig betritt. Die Gäste halten sich hier nicht zufällig auf, sie sind Mitglieder eines Ordens. Ihr Zimmer, ob ärmlich oder luxuriös, ist ihre Zelle.“
In einer Stadt wie Luzern, in welcher die Hotellerie in langer Tradition steht, möchten wir in diese atmosphärische Welt eintauchen. Die Umnutzung eines bestehendesn Bürogeböudes aus den 1970er Jahren, setzt die typologische und strukturelle Transformation voraus. Über die elementaren Themen der Architektur (Struktur, Typologie, Licht, Raum, Material und Atmosphäre) sollen Antworten zur Frage, wie eine zeitgemässes Hotel aussehen kann, erarbeitet werden.
Wir möchten die Typologie des Hotels bis ins atmosphärische und konstruktive Detail ergründen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Auseinandersetzung mit dem Bestandsgebäude. Welche Potenziale bringt dieses mit sich, mit welchen Zwängen und Herausforderungen müssen wir uns auseinandersetzen? Das bewusste Zeichnen der Bestandspläne zum Beginn stellt den Ausgangspunkt einer strukturellen Auseinandersetzung dar und ist essenziell. Welche Rahmenbedingungen gibt die Struktur des Bestandes für die Umnutzung vor, welche Haltung wird gegenüber dem Bestandsgebäude eingenommen und wie wird konstruktiv auf dieses reagiert.
Neben der Umnutzung beschäftigen uns die Herausforderungen und Potenziale des ressourcenschonenden Bauens. Welche Faktoren nehmen Einfluss auf den Entwurf und dessen Gestalt um ein Haus so zu planen, dass es im Winter wenig Energie benötigt und sich im Somemr nicht unnötig aufheizt? Wie kann die Typologie reagieren, um die klimatischen Herausforderungen und Potenziale optimal zu nutzen? Diese Fragestellungen, sowie Ansätze von Energie- und Versorungskonzepten möchten wir begleitend in Kooperation mit der Professur Bauphysik und Technischer Ausbau diskutieren.