Bibliothek in Bologna
Die Bibliothek zählt als Büchersammlung des Wissens zu den ältesten Gebäudetypen in der Baugeschichte. Die weltberühmte antike Bibliothek in Alexandria aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. gilt als Urform einer Universalbibliothek, die nicht nur Millionen von Papyrus-Rollen aufbewahrte, sondern auch als Ort des Austausches und der Kommunikation für Schüler, Studierende, Lehrende und Forschende benutzt wurde. Sie ermöglicht das voneinander und miteinander Lernen. Im digitalen Zeitalter stellt sich nun unweigerlich die Frage welche Bedeutung für unsere Gesellschaft diese relevante Gebäudetypologie in Zukunft haben könnte und welches Potential sich durch die neuen Gegebenheiten entwickeln lässt. Mögliche Antworten zu diesem komplexen Themenbereich möchten wir im kommenden Semester untersuchen. Dabei soll der Sehnsucht nach analogen Räumen (Der Mensch ist in erster Linie ein soziales Wesen!) nachgegangen und die Bibliothek (Neben dem Speichern und Wissenstransfer umfangreicher digitaler und analoger Medien) als public room aufgefasst werden, als ein inspirierender Ort wo Begegnungen von Menschen aus differenten Kontexten ermöglicht und gefördert werden: ein offener Raum für die Gesellschaft und die Integration. Bologna eignet sich durch Ihre vitale Geschichte als Universität- und Kulturstadt in idealer Weise als Ort für den Masterentwurf. Die Verortung inmitten der Stadt erfolgt einerseits an der Nahtstelle zwischen dem Centro Storico und den Quartieri aus dem 19. und 20. Jahrhundert und andererseits zwischen der Città Universitaria, den Wohnquartieren, dem Hauptbahnhof Bologna Centrale und dem Parco della Montagnola. Der Umfang der Entwürfe soll über die städtebauliche Setzung und Volumetrie, über die räumliche Struktur, Lichtführung und Materialisierung bis zur Detaillierung von Mobiliar und Kosntruktion reichen. Auf Fragen über die Nutzung, der Haupt- und Nebenräume, sowie der Erschliessung und der Verknüpfung von Innen- und Aussenraum sollen ebenfalls architektonische Lösungen vorgeschlagen werden. Neben der geistigen Ausarbeitung einer eigenständigen konzeptuellen Idee verlangt der Entwurf eine umfassende intellektuelle und gestalterische Untersuchung zum städteräumlichen Kontext, zum öffentlichen Raum und zu architektonischen und konstruktiven Themen wie Struktur, Raum, Typologie, Licht, Ausdruck, Material und Möblierung.